Philipp-Korte-Realschule, Salzkotten

Geduldsprobe im Staub
Sälzer Realschülerinnen nehmen am Landesprogramm Kultur und Schule teil
VON ANDREAS GÖTTE (Neue Westfälische, 20.9.2008)

Salzkotten/Paderborn. Zwölf Schülerinnen der Salzkottener Philipp-Korte-Realschule haben in der Bildhauerei Diwo in Paderborn einen ersten Eindruck von der Arbeit eines Bildhauers gewonnen und legten gleich kräftig mit Hand an.
Ein Mal wöchentlich wird der Paderborner während des gesamten Schuljahres nach Salzkotten kommen, um mit den jungen Mädchen das Projekt Korte-Kuben bildhauerisch umzusetzen.

Hintergrund der außergewöhnlichen Aktion ist das Landesprogramm Kultur und Schule. Damit fördert die Landesregierung seit zwei Jahren Projekte in allen Schulformen, um die künstlerisch-kulturelle Bildung zu stärken.
Dass der Bildhauer bei seiner Arbeit viel Geduld benötigt, haben die Mädels gleich beim ersten Besuch mitbekommen. "Im Vergleich zu anderen Künsten geht die Arbeit, auch wenn man Talent hat, nicht schnell", sagte Michael Diwo gegenüber der NW. Mädchen hätten aber generell mehr Geduld als Jungen, so der 42-Jährige.
"Es werden wohl eher bunte und plakative als ernste Motive entstehen", vermutet Diwo, der als Gründungsmitglied im zertifizierten Künstlerpool der Staatskanzlei von Beginn an mit Projekten vertreten war, die die Fachjury überzeugten.

Im Schuljahr 2006/2007 stellte er zusammen mit den Schülern der Förderschule Alme eine identitätsstiftende Motiv-stele her (die NW berichtete). Ein Jahr später kreierte er im Kolpinginternat Bad Driburg eine Jakobsleiter mit Ängsten und Hoffnungen.
In diesem Schuljahr entstand an der Liboriusgrundschule in Bochum ein Wandrelief mit Szenen aus der Schule. 200 Grundschüler hatten sich daran beteiligt.
Ermutigt durch den großen Zuspruch im laufenden Schuljahr wird das Landesprogramm daher fortgesetzt – mit einem doppelten Etatansatz von rund drei Millionen Euro.

Eine unabhängige Jury aus Künstlern, Schul- und Kulturvertretern hatte von den 2.000 Projektanträgen 707 Einzelvorhaben ausgewählt. Kriterien für die Auswahl waren insbesondere die künstlerische Kompetenz und die Überzeugungskraft der Projektideen.

"So erdige Berufe wie die Bildhauerei fallen bei den Schulen leider oft durchs Raster", sagt Diwo. Es fehle die Zeit und der Aufwand sei den Schulen oft zu groß.